Treffpunkt: an der Touristeninformation am Brandenburger Tor
Dauer: 2-2 ½ Stunden ( oder länger: je nach Wunsch )
Dieser Rundgang beschäftigt sich zum einen mit der Geschichte der Berliner Mauer von 1961 – 1989, zum anderen mit dem Denkmal für die ermordeten Juden Europas auf dem ehemaligen Todesstreifen, der modernen Architektur auf dem Gelände des Potsdamer und Leipziger Platzes sowie der Topographie des Terrors hinter dem Mauerabschnitt an der Niederkirchner Straße.
„Die Mauer muss weg!“ Seit 1961, dem Jahr des Mauerbaus, war den Berlinern diese Forderung stets gegenwärtig. Und dennoch: Nicht wenige, besonders im Westen, und zwar bis in die höchsten politischen Etagen, schienen sich mit der deutschen Teilung abgefunden zu haben. Wie läßt es sich sonst erklären, daß im ehemaligen West-Berlin der Bau einer Nord-Süd-Stadtautobahn quer über den Potsdamer Platz im Gespräch war, daß in den 70iger Jahren mitten auf die Potsdamer Straße, immerhin die Bundesstraße 1, die Staatsbibliothek gebaut wurde? Es schien so, als hätte man ein Zusammenkommen des Getrennten auf ewige Zeiten ausgeschlossen.
Als die Mauer zur Überraschung der meisten Zeitgenossen fiel, entsann man sich indes der alten Parole: Auch die letzten Reste des verhaßten Bauwerks sollten verschwinden! So sind von der Berliner Mauer, deren Bilder um die Welt gingen, nur noch wenige Überbleibsel im Stadtbild vorhanden.
Bürgerinitiativen und beherzten Politikern, die sich gegen den Zeitgeist stellten, ist es zu verdanken, daß einige Mauerabschnitte in letzter Minute gerettet werden konnten, um an die 28 Jahre der Spaltung Berlins und Deutschlands zu erinnern, an die über 1000 Toten an der Berliner Mauer und der innerdeutschen Grenze.
Bei unserer Suche nach dem Verlauf der Mauer hilft uns eine Doppelreihe von Kopfsteinpflastersteinen, die sich über 8 km durch die Innenstadt zieht, sowie bemalte Mauersegmente, zu sehen auf dem Potsdamer, dem Leipziger Platz und an der Stresemannstraße. Und natürlich alte Fotos.
Durch das Stelenfeld des Denkmals für die ermordeten Juden Europas bewegen wir uns auf dem ehemaligen Mauerstreifen zwischen Ost und West. Hier hatten früher preußische Adlige und Minister ihre Gärten. Ganz in der Nähe hauste Hitler die letzten Monate des 2. Weltkriegs in seinem Führerbunker.
Wo während der Teilung der Stadt an Mauertouristen Berliner Luft in Tüten verkauft wurde, blicken wir nun unter der an den Fudschijama erinnernden Dachhaube des Sony Centers zum Kaisersaal des alten Hotels Esplanade empor. Ihm gegenüber das Entrée des Weltklassehotels Ritz Carlton.
Vorbei an Überbleibseln von zwei Diktaturen auf deutschem Boden, dem ehemaligen Luftfahrtministerium von Hermann Göring – heute Finanzministerium – und dem Mauerabschnitt an der Topographie des Terrors – dem früheren Gestapo-Gelände – erreichen wir unser Ziel: den Checkpoint Charlie genannten ehemaligen Grenzübergang an der Kochstraße/ Friedrichstraße.
Vielleicht wollen Sie im Anschluß das 360°-Mauerpanorama von Yadegar Asisi besuchen:
https://www.asisi.de/panorama/die-mauer/
Weitere Informationen:
Gerhard Drexel, Rund um den Potsdamer Platz, be.bra verlag, 2001
Berliner Mauerstreifzüge. Auf politisch-historischen Spuren entlang des ehemaligen Grenzstreifens. Kostenlose Broschüre der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Abgeordnetenhaus von Berlin: Tel.: – 030 – 23 25 24 00 ; e-mail: gruene@gruene-fraktion-berlin.de
Thomas Flemming, Hagen Koch, Die Berliner Mauer. Geschichte eines politischen Bauwerks, be.bra verlag berlin. brandenburg, 2004
Berlin 1945 –1989. Past Finder. Stadtführer zu den Spuren der Vergangenheit, Christoph Links Verlag Berlin, 2. durchgesehene Auflage 2006
www.berliner-mauer-dokumentationszentrum.de
Übersicht über weitere Publikationen: